Um auf diesen besonderen Termin bestmöglich vorbereitet zu sein, haben die Jugendlichen in dieser Woche eine Art Trainingscamp absolviert und sich noch intensiv mit der mehr als 50 Seiten starken Wettkampfausschreibung in Theorie und Praxis auseinandergesetzt. Bei einer letzten Generalprobe des bis zu maximal 120 Minuten langen Wettkampfdurchlaufs ließen sich die Mädchen und Jungen am Donnerstagabend in der Theodor-Blank-Kaserne über die Schultern schauen und boten imposante Eindrücke dieser ganz besonderen Jugendarbeit. „Einige der Jugendlichen sind schon bis zu sieben Jahre bei uns. Wir bereiten sie spielerisch darauf vor, später ihren Tätigkeiten beim THW nachzugehen. Und darauf nimmt auch der Wettkampf Bezug, da er eine fiktive Einsatzsituation schafft, die die Jugendlichen abarbeiten. Hier können sie mal richtig ran“, sagt Christoph Broens, der die Jugendlichen gemeinsam mit weiteren aktiven THW-Fachkräften auf die dritte Wettkampfstufe vorbereitet.
„Zeigen, was sie können“
In der alltäglichen Jugendarbeit beim THW seien solch komplexe Betätigungsmöglichkeiten für den Nachwuchs des Ortsverbands kaum darstellbar, da komme so ein Wettkampf allen Beteiligten gelegen. Broens: „Die Jugendlichen möchten zeigen, was sie können. Wenn man das mal mit dem Fußball vergleicht, dann ist man auf dem Platz der Held, wenn man zehn Tore schießt und hier ist man halt der Held, wenn man einen Kreuzbogen mit Rosette – das ist ein sehr aufwendiger Knoten, da beißen sich selbst erfahrene Hunde manchmal ins eigene Fleisch, das ist eine schwierige Sache – hinbekommen. Wenn sie das dann in fünf Minuten hinkriegen, dann ist für die der Tag gerettet und das ist eine tolle Sache."
Beim Bundeswettkampf werden die Jugendlichen jedoch mit nur einem Knoten nicht ans Ziel kommen: Die in allerhöchstens zwei Stunden abzuarbeitende Aufgabe erinnert an das Magdalenenhochwasser von 1342, eine verheerende Überschwemmungskatastrophe. Im Wesentlichen müssen die Jugendlichen einen Behelfssteg bauen, der sie über einen fiktiven zwei Meter breiten Burggraben führen wird. Danach folgen Erkundungen, Lagemeldungen, das Instandsetzen einer Zugbrücke, das Retten einer verletzten Person, das Instandsetzen eines Brunnens und ein Wassertransport – zwischendurch muss gebohrt, gesägt, gefeilt und verknotet werden. Wenn das geschafft ist, müssen noch ein Positionsleuchten-Tisch aufgebaut, ein Fahnenmast gebaut und die Mannschaftsfahne gehisst werden. Ein strammes Programm mit strikten Vorgaben. Doch Broens ist optimistisch: „Ich denke, unsere Chancen stehen gar nicht schlecht.“