Herrichtung der Hochwasserschutzmauer in Rheine
Die extremen Niederschläge der letzten Tage und die Auswirkungen des Sturmtiefs Zoltan haben zu Weihnachten in Rheine und Umgebung die Pegelstände der Ems, verschiedener Bäche und offener Gewässer erheblich ansteigen lassen. Die Wassermassen haben sich sehr schnell in den Überschwemmungsgebieten der Ems ausgebreitet. Vorsorglich hatten die Technischen Betriebe und Einsatzkräfte vom THW Rheine die mobilen Hochwasserschutzmauer am Emsufer installiert. Originäre Aufgaben unserer Einsatzkräfte war es, die Durchfahrten in der Wasserschutzmauer auf der rechten Seite der Ems zwischen der Innenstadt bis hin zu den Kleingärten kurz vor dem Stadtteil Gellendorf mit dem mobilen Aluelementen zu schließen. Nach Zuführung der mobilen Wasserschutzelementen durch die Technischen Betriebe der Stadt Rheine konnte dieser Einsatz Dank des professionellen Einsatzes unserer Helferinnen und Helfer in weniger als drei Stunden erfolgreich abgeschlossen werden, so Thorsten Lansmann, THW – Beauftragter für den Hochwasserschutz. Damit aber sollte der Einsatz nicht abgeschlossen sein.
Sandsäcke befüllen
In Warendorf wurden tausende Sandsäcke zusammen mit Einsatzkräften aus den THW-Ortsverbänden aus Warendorf, Beckum, Coesfeld, Oelde und Münster befüllt.
Hochwasserschutz in der Innenstadt von Rheine
Am 26 & 27 Dezember haben wir unter der Leitung unseres Zugführer Marvin Saldsieder mit rund 60 Einsatzkräften und in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und den Technischen Betrieben der Stadt Rheine eine zweistöckige Hochwasserschutzmauer mittels befüllter Big Bags und Sandsäcken in der Altstadt von Rheine errichtet. Ziel war es das weitere Vordringen von Wassermassen am Mühlentörchen in die Innenstadt zu verhindern. Die Baumaßnahme und auch die Pegelstände wurden nach Abschluss weiterhin beobachtet. Johannes Hellermann, Chef der Rheiner Feuerwehr, und Kevin Schneider, Ortsbeauftragter THW Rheine, waren voll des Lobes für alle Einsatzkräfte, die professionell und gut aufeinander abgestimmt das weitere Eindringen von Wassermassen verhindert haben. Alle Einsatzkräfte blieben in Alarmbereitschaft. Ein besonderer Dank gilt auch der Familienbildungsstätte in Rheine, die sich spontan entschloss, mit dem DRK Rheine, eine Betreuungs- und Verpflegungsstelle einzurichten und so die Einsatzkräfte mit Essen, warmen und kühlen Getränken versorgte.
Überörtliche Hilfe im LK Emsland
Am Silvestermorgen starteten wir gleich um 08.00 mit 18 Einsatzkräften nach Dörpen ins Emsland. Aufgabenschwerpunkt bestand darin, mit den Einsatzkräften aus den Ortsverbänden Ibbenbüren und Münster abermals unzählig viele Sandsäcke mittels zweier Sandsackfüllanlagen und per Hand zu befüllen. Am späten Nachmittag wurden in Dörpen dann insgesamt 20.500 Sandsäcke auf 254 Paletten gezählt und der Einsatz beendet. In Rheine wurde dann die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge wieder hergestellt und der Silvesterabend eingeläutet.
Einsatz für Chemielaborant
Hanno Dickmänken wurde abermals wegen seiner spezifischen Kenntnisse als Chemie - Ingenieur in Minden eingesetzt. Dort unterstütze er eine Chemielaborantin und einen Gruppenführer aus Lemgo bei der Überwachung des Trinkwassers am örtlichen Wasserwerk. Grund war die Umspülung der Brunnen durch Weserhochwasser. Befürchtet wurde eine Beeinträchtigung der Wasserqualität. Hierzu wurden fortlaufend Proben entnommen und mikrobiologisch untersucht.
Einsatz für Technischen Berater
Unser Ausbildungsbeauftragter, Thorsten Lansmann, wurde in Haren und Meppen, beide Landkreis Emsland, als ausgebildeter Technischer Berater für Hochwasser & Deichverteidigung eingesetzt. Seit dem 05. Januar befindet sich Thorsten Lansmann wieder zuhause in Rufbereitschaft, wird aber bisweilen vor Ort angefordert.
Der Neujahrstag verlief in Rheine ohne besondere Aufregungen.
Vorläufige Bilanz
Die Technischen Betriebe und auch vom Hochwasser betroffene Anwohner haben mit ersten Aufräumungsarbeiten begonnen. Am städtischen Bauhof wird nur geringfügig mehr Hochwasser-Sperrmüll angedient. Insgesamt könne bilanziert werden, dass Rheine im Vergleich zur Nachbargemeinde Greven oder auch zum niedersächsischen Raum zwischen Hunte und Hase noch glimpflich davongekommen sei, so die Stadtpressestelle. Die Einsatzkräfte bleiben wegen der erwarteten Regenfälle weiterhin in Einsatzbereitschaft.
Der THW Ortsbeauftragte Kevin Schneider dankt den beteiligten Einsatzkräften aus den Ortsverbänden, den Feuerwehren, den Kommunal- und Kreisverwaltungen, weiteren Hilfsorganisationen und den Unterstützern aus der Wirtschaft für die ausgezeichnete Zusammenarbeit. Gemeinsam konnten wir diese außergewöhnliche Herausforderung meistern.
Insgesamt seien beim Hochwassereinsatz von den Einsatzkräften in Rheine mehr als 1.600 Dienststunden von 71 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern geleistet worden. Dieses Engagement zeuge von einer sehr hohen Leistungsbereitschaft, auf die wir allesamt stolz sein können, so Kevin Schneider.