Ziel war die bischöfliche Fachschule in Rheine/Bentlage. Die Ems und der Salinenkanal drohten den Deich zum Schulgelände zu überfluten. Am Fuße des Deiches sickerte bereits Wasser durch. Das Hochwasser der Ems hatte zudem durch die Entwässerungleitungen Wasser in den Innenhof und ins Gebäude gedrückt. Dieses Wasser musste zurückgepumpt werden, da andernfalls der Wasserstand im Innenhof und in der Schule das Niveau des Salinenkanals erreicht hätte, das zu diesem Zeitpunkt bereits rund 50 cm höher lag als das Erdgeschoß der Schule.Schlimmstenfalls könnten die Deiche brechen und die Josef-Pieper-Schule überfluten. Bei den Lehrkräften wurden Erinnerungen an das Emshochwasser vom Winter 1986/87 wach. Damals hatte das Wasser 80 cm hoch im Gebäude gestanden und erheblichen Sachschaden angerichtet. Der für diesen Schutz in den vergangenen Jahren angelegten Deich sollte eben dieses verhindern, erwies sich aber für diese Wassermassen als völlig unzureichend. 30 Feuerwehrkräfte und 45 Helfer des THW aus Rheine und den benachbarten Ortsverbänden aus Greven, Münster und Lengerich stellten sich dieser Herausforderung. Leistungsstarke Pumpen pumpten das Wasser aus den Entwässerungsschächten und aus dem Innenhof zurück in die Ems. Eingesetzt wurde vom THW aus Lengerich u. a. eine Hochleistungspumpe mit einer Fördermenge von 5.000 Litern in der Minute.Gefährdete Deichstellen wurden schnellstmöglich abgesichert. Außerdem wurden 2 weitere Sandsackwälle errichtet, um ein weiteres Einströmen des Wassers bei steigendem Pegel zu verhindern. Am Bauhof der Stadt Rheine waren 25 Helfer von Feuerwehr, THW und vom Bauhof selbst mit der Befüllung von Sandsäcken befaßt. Ferner wurden mehrere Kipperladungen Sandsäcke vom THW aus Greven und Münster direkt zur Einsatzstelle gebracht. Bis in den frühen Morgenstunden wurden mehr als 3.500 Sandsäcke verbaut und rund 1,2 Mio Liter Wasser zurück in den Salinenkanal gepumpt. Neben der Hannibalpumpe und etlichen Tauchpumpen der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen aus Lengerich kam auch die Chiemsee-Pumpe des OV Rheine zum Einsatz. Sie saugte sehr zuverlässig das stark verschmutzte Wasser von einer Wiese im Innenhof der Schule ab.Um 06.00 Uhr war für die Helfer dann Gelegenheit ein verspätetes Abendessen oder auch ein Frühstück einzunehmen, was vom DRK unter der Leitung von Holger Hammerschmidt und seinem Team bereitgestellt wurde.Entwarnung hingegen war noch nicht angezeigt. Um 08.00 konnte ein Großteil der Hilfskräfte in die verdiente Ruhepause gehen. Der Pegel an der Schleuse zeigte in den späten Morgenstunden noch immer die Marke von 7,30 Metern an. Noch in den Morgenstunden wurden am Bauhof weitere Sandsäcke befüllt. Notfalls könnten wir kurzfristig weitere Sandsäcke zum Schutz der Gebäude einbringen, zeigte sich Zugführer Matthias Berger nachdenklich.Insgesamt, so die Vertreter der Feuerwehr, des THW und des DRK, habe dieser Einsatz gezeigt, dass die Zusammenarbeit der Hilfsdienste in Rheine ausgezeichnet sei. Jeder kenne das technische Know How des anderen und die Motivation der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in den Verbänden seit ausgesprochen gut.Während der gesamten Einsatzdauer liefen die Pumpen ohne Unterbrechung und der Deich wurde auf mögliche Schwachstellen hin beobachtet. Erst am Montag nachmittag (06.01.) war der Pegel des Salinenkanals soweit gefallen, dass die Pumpen nach und nach abgeschaltet werden konnten.Nach einer Dauer von rund 40 Stunden war der Einsatz beendet. Dank des massiven Einsatz von Helfern und Gerät konnte größerer Schaden von der Fachschule abgewendet werden.