Schneechaos, „Jahrhunderthochwasser“ in den neuen Bundesländern oder humanitäre Hilfe auf dem Balkan: Das Technische Hilfswerk (THW) hat es geschafft, dass wir heute die Farbe Blau mit der Rettung bei einbrechenden Naturgewalten verbinden. Am Samstagabend hat im Festsaal des „Uhlenhook“ die Jahresabschlussfeier des Rheiner Ortsverbandes stattgefunden.
Dank des zweifelsfrei ereignis- wie erfolgreichen Jahres 2015 machte es dem Ortsbeauftragten Bernhard Heeke sichtlich Freude Rückschau zu halten.
Das liegt zum einen daran, dass sich das THW Rheine über Nachwuchsprobleme keinerlei Sorgen machen muss: Eine stolze Zahl von 51 Kindern und Jugendlichen zählt die hiesige Jugendgruppe. Besonders gut wird den jungen THWlern wohl das Landesjungendlager in Erinnerung bleiben. Eine Woche lang nahmen rund 500 Jugendliche aus ganz NRW an spannenden Aktionen und Wettkämpfen am Delsen teil.
Bürgermeister Lüttmann nannte das Lager an der Ems „ein tolles Vorzeigeprojekt für die Stadt Rheine“ und betonte die wichtige Rolle des THWs für die Gesellschaft generell. Nicht zuletzt das Schneechaos vor zehn Jahren oder ganz aktuell die 14 000 Mitarbeiter, die deutschlandweit den Flüchtlingen helfen, machen deutlich: Das Hilfswerk ist unverzichtbar. „Wo THW drauf steht, ist 99 Prozent Ehrenamt drin“, so brachte Lüttmann die Arbeit der rund 80 Mitglieder des Ortsverbandes auf den Punkt. Und dieses Ehrenamt kann sich sehen lassen: In Anwesenheit des Landesbeauftragten NRW Hans-Ingo Schliwienski wurden umgerechnet 190 Jahre freiwilliges Engagement geehrt. So erhielt August Heemann eine Urkunde für 50 Jahre Mitgliedschaft, der stellvertretende Vorsitzende Martin Forstmann für 30 Jahre. Gleich drei Mitglieder wurden für 20 Jahre Treue ausgezeichnet: Mike Overgageböck, Thorsten Roß und Dirk Sauer. Tobias Kuttner, Christian Nöfer, Jürgen Schmitt und Simon Meyer sind seit zehn Jahren unaufhörlich für den Ortsverband im Einsatz.
Eine ganz besondere Ehre wurde Thomas Kutscha und Paul Hermann Wehry zuteil. Beide erhielten für ihr unermüdliches Engagement den Orden „Ehrenabzeichen Bronze“. Schliwienski lobte die vorbildliche Arbeit des Ortsverbandes Rheine und brachte zudem gute Nachrichten aus Verhandlungen aus Berlin mit: Zweistellige Millionenbeträge stehen laut Bundestagsbeschluss dem THW zur Verfügung, weitere Stellen in der Verwaltung sollen zudem die Ortsverbände entlasten.
Heeke ist zudem zuversichtlich, dass sein langjähriges Ziel, der Neubau von Büroräumen und einer zusätzlichen Wagenhalle Fortschritte zeigt. „Im Mai 2016 soll endlich ein erster Planentwurf feststehen, so dass im Sommer vielleicht schon gebaut werden kann“, sagte Heeke abschließend.